OPENING Samstag, 18.11.2023 | 11 Uhr

In der griechischen Legende von Ariadne wird der Faden zum lebensrettenden Werkzeug für den athenischen Königgsohn Theseus, um aus einem Labyrinth herauszufinden.

Fäden begegnen uns in Mythen, im Sprachgebrauch - wer kennt nicht den „roten Faden“ - und auch in der Kunst. Wir brauchen ihn, um uns im Labyrinth der Welt und unserer Gesellschaft zurechtzufinden.

Er wird zum Synonym einer Methode für die Lösung eines Problems. Dieser Prozess kann die Form einer physischen Markierung, einer mentalen Aufzeichnung oder sogar einer philosophischen Debatte annehmen.

Der Ariadnefaden ist das Thema der Ausstellung, verarbeitet zu unterschiedlichen Kontexten in den heterogenen Werken der fünf Künstlerinnen. Er wird zum Anknüpfungspunkt, eröffnet Denk- und Assoziationsräume und führt als Leitfaden durch die Ausstellung. In Deleuzes Terminologie wäre der Faden ein Synonym für den Prozess der Individuation, wobei Fragen der Sozialtheorie wie Identität, Differenz, Individualität, Universalität, Quantität, Qualität, Relation, Essenz, Raum, Zeit und Ursache werden von den Künstlerinnen individuell verhandelt werden.