Frenzi Rigling

Frenzi Rigling ist eine aufmerksam Entdeckende, schöpft Kraft und Impulse für ihre Arbeit aus der Natur, aus ihrem Garten. Sie arbeitet mit Fundstücken und Alltagsobjekten, die sie umarrangiert, ihnen in verfremdeten Konstellationen neue Bedeutung zuordnet.

In ihrer künstlerisch feministischen Auseinandersetzung interessieren sie nicht nur gesellschaftspolitische Fragestellungen, sondern auch die Verbindung von Zufall und Mythos und die Dimension der Zeitlichkeit. Das Prozesshafte ist dabei ebenso bedeutend wie das Endprodukt. Seit langem beschäftig sich Frenzi Rigling mit dem – weiblich konnotiertem – Textilen und mit Texten oder vielmehr mit den Zwischenräumen in den Texten. „Dass ich heute mühelos mit Textilem arbeiten kann, hat damit zu tun, dass meine Mutter Schneiderin war und ich meine Jugend neben Nähmaschinen, Webstuhl und Klöppelkissen verbrachte.“ Frenzi Rigling schneidet aus Filz und anderen Stoffen den Raum zwischen Buchstaben aus. Bewegt sich zwischen den Zeilen, in einer Form von Dechiffrierung, die das Verborgene in Objekthaftes umwandelt und damit sichtbar macht.

In einer aktuellen Serie von Glaskästen namens Monica´s Tree House, Hedis Garten, Brigittes Glashaus – benannt nach Freundinnen – baut Frenzi Rigling kleine Welten, bricht das Universum auf das absolute Minimum herunter. Abgeschaut habe sie dieses Ordnungssystem den Obdachlosen in New York. „Alltag hat viel mit Struktur und Ordnung zu tun. Er wird so strukturiert, dass er möglichst reibungslos abläuft. Diese Systeme der Alltagsbewältigung sagen viel über eine Gesellschaft aus, und das interessiert mich.“ Gleichzeitig setzt sie mit diesen Objekten dem Wegwerfen und Verschwinden eine Ästhetik der Wandlung und des Bewahrens entgegen.

Frenzi Rigling studierte an der Schule für Gestaltung in Zürich. Ihre Arbeiten sind in allen wichtigen öffentlichen Sammlungen in Österreich vertreten.